Musik/Liedtext: Götz Widmann – Homo Sapiens

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„die gute alte mutter erde
wachte eines morgens auf
lebensqualitätsbetrachtet
eher mittelmäßig drauf
seit unendlich vielen jahrn
zog sie tapfer ihre bahn
damals nach dem großen knall
der wilden zeit als feuerball
teilte sie sich in land und meere
bildete eine atmosphäre
und das erste leben
hat sich dann von selbst ergeben

und erstmal war das schön
einfach nur immer weiter drehn
und du spürst wurzeln von pflanzen
und kleine wesen die auf dir tanzen
hier und da mal ein vulkanausbruch ein kleines beben
was für ein wunderbares leben

aber eines tags bemerkte sie ein fürchterliches jucken
die mutter erde ging zum arzt der gab ihr folgendes zu schlucken
sie haben homo sapiens und das sitzt fest
der lutscht sie aus bis nichts mehr übrig ist der gibt ihnen den rest
ne selbstverwüstungstherapie könnte sie eventuell noch retten
aber ich würd nicht auf sie wetten

deprimiert ging sie nach hause und weinte bitterlich
aber dann packte sie der trotz und sie sagte mit mir nicht
sapiens du verdammte laus
dich rotte ich aus
sie die schönste aller erden
ließ ihre wüsten größer werden
schickte hagel fluten stürme
und zerstörte ihre türme
die chemikalien die sie schluckte
aber es juckte juckte juckte
immer in wellen
immer am meisten an den grade hellen stellen
da half kein lava auf die wunden schmiern
kein meteormassiern
und sie ging wieder zum doktor und der runzelte die stirn
ihr problem kann man nur therapiern
durch atmosphäreamputiern
versuchen sies zu ignoriern
kombiniern mit abwehrkräfte stärken
erdbeben unter atomkraftwerken
die sind hartnäckig die brüder
kommen sie in tausend jahren wieder

und die alte mutter erde hat auch das getestet
aber es hat nichts geholfen sie war unheilbar verpestet
der doktor zog die stirn in falten,
es ist nicht mehr aufzuhalten
die krankheit ist so weit fortgeschritten,
mutter erde madame ich muß sie bitten
es ist uns sehr unangenehm
dem ganzen sonnensystem
sie könnten andere infizieren
wir müssen sie isoliern
klar tun sie uns leid
nach all der langen zeit
aber bevor wir alle noch verrecken
besser in quarantäne stecken

der stolz des universums an den rand
der letzten milchstraße verbannt
fast wär es so gekommen
aber dann hat alles doch noch nen ganz andern lauf genommen
eines nachts sie hatt sich eben todmüde ins bett begeben
spürte sie plötzlich ein beben
wie sie es selbst nie hinbekommen hätte
und die ozeane kochten um die wette
es war wie damals nach dem großen knall
als neugeborner feuerball
danach war ihr alles egal
im schlaf drehte sie sich noch mal
und als sie erwachte
und an das jucken dachte
da wurde ihr auf einmal klar
ihr homo sapiens war nicht mehr da

gut so sagte sie es war ne harte kur
sie kühlte friedlich ab auf normaltemperatur
und als die polkappen dann langsam wieder gefrorn
begann alles von vorn“

(Künstler: Götz Widmann, Album: Zeit, veröffentlicht: 2004)

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Verweise:
website – Götz Widmann
wikipedia (de): Götz Widmann

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